Birdman…: eine Kritik von Flora Deskaj

Der Schauspieler Riggan Thomson (Michael Keaton), der einst den Comic-Helden Birdman sehr erfolgreich gespielt hat, nimmt im gleichnamigen Film Birdman oder  (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) eine zentrale Rolle ein. Allerdings scheint der Zenit seiner Karriere vorbei zu sein und so versucht Riggan Thomson als Regisseur am Broadway Fuß zu fassen.

Kurz vor Beginn der Bühnenvorstellungen, entfällt unerwartet eine wichtige Nebenrolle. Diese wird durch den exzentrischen Schauspieler Mike Shiner (Edward Norton) besetzt, allerdings ist er durch seine bisherigen Erfolge am Broadway sehr abgehoben. So kommt es immer wieder zu Reibereien zwischen Riggan Thomson und Mike Shiner. Doch nicht nur die Relation zu ihm ist angespannt, sondern auch die zu seiner Tochter Sam (Emma Stone), die als Assistentin angestellt ist, erscheint mehr als problematisch. Riggan Thomson gerät durch mehrere Umstände in Bekanntheit und gleichzeitig steigert er sich in den Wahnsinn, in welchem ihn die Vergangenheit einholt.

„Keine Zeit zu quatschen. Ich hab’s eilig.“

An vielen Stellen hatte es der Film gar nicht eilig, sondern war an Längen kaum zu übertreffen. Es werden viel zu viele Details gezeigt, die meiner Meinung nach nicht zur Handlung beisteuern, sondern sehr langatmig für den Zuschauer wirken. Besonders das Hin und Her zwischen seiner Zerrissenheit seiner ehemals erfolgreichen Vergangenheit stiftet Verwirrung auf.

Positiv aufgefallen ist hingegen die Kameraführung durch Emmanuel Lubezki. Die sich ständige in Bewegungen befindende Kamera suggeriert dem Zuschauer, als wäre die gesamte Handlung ohne Schnitt durchgeführt worden. Lediglich der Beginn und das Ende weisen klassische Schnitte auf. So entsteht der Eindruck, dass der Film in dieser einzigen Einstellung gedreht worden sei.

Für mein Empfinden macht die gelungene Kameradarstellung die Langatmigkeit der Handlung trotzdem nicht wett.

 

geschrieben im Wintersemester 2017/2018