Terminator…: eine Kritik von Janett Ohoven

Als der Terminator (Arnold Schwarzenegger) wie aus dem Nichts, umgeben von Blitzen und Nebel in der Dunkelheit erscheint und seinen nackten Körper imposant erhebt, wird ein Star und ein Kultfilm geboren. Angesetzt in Kalifornien, greift der Film heute wie damals aktuelle gesellschaftliche und entwicklungstechnische Probleme auf und ebnet dem Hauptdarsteller Schwarzenegger den Weg für eine steile Karriere in Unterhaltungsbranche und Politik – als späterer Gouverneur eben dieses US-Staates.

Regisseur James Cameron wechselt in „Terminator“ zwischen Sequenzen aus einem dystopischen Jahr 2029 und der Gegenwart, 1984. Der Terminator reist aus einer Zukunft an, in der Menschen und Maschinen gegeneinander kämpfen. Es gab einen Atomkrieg mit nur wenigen Überlebenden und die Maschinen, die ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben, sehen in den Menschen eine Bedrohung, die unbedingt vernichtet werden muss.

Eine kleine Gruppe leistet Widerstand. Deren Anführer John Connor es gelingen wird, das Verteidigungssystem der Maschinen zu durchbrechen und den Krieg für sich zu entscheiden. Aus diesem Grund wird ein Terminator entstand, um den Feind zu eliminieren, bevor dieser überhaupt geboren wird. Johns Mutter Sarah Connor (Linda Hamilton) wird ins Visier genommen. Für die Maschinen ist es unerlässlich, dass sie stirbt, um ihren Niedergang zu verhindern. Der ebenfalls aus der Zukunft angereiste Soldat und Mensch Kyle Reese (Michael Biehn) soll sie beschützen. John Connor hat ihn persönlich geschickt, um den Terminator aufzuhalten, auch wenn dies wie eine schier unmögliche Aufgabe erscheint.

Ein Terminator ist ein Cyborg – halb Mensch, halb Maschine. Innen Technik und außen echtes menschliches Gewebe und somit nur oberflächlich verletzbar. Er hat kein Empfinden und kein Erbarmen, solange sein Ziel nicht erreicht ist. Er wird vor nichts und niemandem Halt machen bis Sarah Connor tot ist. Sowohl für die Menschen, als auch für die Maschinen ist ihr Schicksal entscheidend. Sarah, die in der Zukunft zur Legende avanciert und auf einem Foto abgebildet ist, das Kyle schon länger bei sich trägt, fasziniert ihn und er meldet sich freiwillig, um sie zu treffen. Leider erfährt der Zuschauer von solchen Begebenheiten nur aus Erzählungen und bekommt von dieser Zukunft nur wenig zu sehen.

Während der Terminator sich für seine Mission ausstattet, ahnt Sarah zunächst von nichts. Ohne Probleme besorgt er sich sehr gefährliche Waffen und kann sich dabei auffallend friedfertig alles aussuchen, was ihm gefällt – was als Kritik an den sehr lockeren Waffengesetzen in Amerika bewertet werden kann. Allein die zu lange Lieferzeit eines Models seiner Wahl wird dem Verkäufer zum Verhängnis. Schließlich hat der Terminator keine Zeit zu verlieren, sein Ziel ausfindig zu machen und erbarmungslos niederzustrecken.

Sarah hört in den Medien von einer Reihe an Morden an ihren Namensvetterinnen. Jede Frau in der Umgebung, die den Namen Sarah Connor trägt, wurde brutal ermordet und Panik steigt in ihr auf, als ihr klar wird, dass sie wohl die Nächste ist. In ihrer Not und weil sie das Gefühl hat, verfolgt zu werden, während sie nachts allein unterwegs ist, versucht sie ihre Freundin und Mitbewohnerin Ginger (Bess Motta) zu erreichen. Doch diese hat es bereits erwischt, denn der Mörder war schon bei ihr Zuhause.

Auch die Polizei verständigt Sarah, die sich sogleich auf den Weg zu ihr macht. Jedoch kennt nun der auch Terminator ihren Aufenthaltsort, den sie auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen und sich damit unwissend verraten hat. Als der Terminator eintrifft, hat sie das Glück, dass sich ihr vermeintlicher Verfolger Kyle als ihr Retter und Beschützer herausstellt. Sie fliehen gemeinsam, da auch die Polizei nichts gegen die scheinbar unzerstörbare Tötungsmaschine ausrichten kann und es zu einem für den Film typischen Massakern kommt.

Es folgt eine rasante, actiongeladene Jagd, bei der sich die beiden menschlichen Protagonisten ineinander verlieben, woraus auch der zukünftige Held John Conner hervorgehen wird. Jedoch muss Kyle für die Erfüllung seiner Mission ein hohes Opfer bringen und es kommt letztlich zum Showdown zwischen Sarah und der Maschine, der über das Schicksal der Welt und der Menschheit entscheiden wird.

James Cameron hat mit seinem gerade einmal zweiten Film für die damalige Zeit völlig neue Effekt- und Unterhaltungsmaßstäbe gesetzt, obgleich sein Budget von 6 Millionen USD weit hinter späteren, mehrere Hundertmillionen Dollar schweren Produktionen des Filmemachers zurückbleibt. Die Kategorisierung als Lowbudget-Projekt lässt aber auch darüber hinwegsehen, dass aus heutiger Sicht manche Effekte etwas veraltet erscheinen.

Häufig bekommt man metallene und technische Gegenstände zu sehen und das Szenario wird gern mit Blitzen, Feuer und Lasern untermalt, während das Setting insgesamt sehr düster wirkt. Dies erzeugt eine recht schaurige Stimmung, die den Sci-Fi-Horror ausmacht. Ab und an schaut man auch durch das rote Auge des Antagonisten in diese Welt. Das blecherne Wiedererkennungsthema des Terminators, welches ihn durch den Film immer wieder musikalisch begleitet, sorgt für eiskalte Spannungsmomente. Es erinnert an den Pulsschlag einer Maschine und selbst wenn man den Terminator nicht sieht, spürt man doch seine Anwesenheit und unmittelbare Bedrohung.

Die Angst vor dem Roboter ist den Darstellern glaubhaft nachzufühlen. Vor allem Hamilton überzeugt in ihrer Opferrolle, die durchweg von Anspannung geprägt ist. Noch dazu macht ihre Figur eine Entwicklung durch und wird gen Ende sogar zur taffen Heldin und legt somit den Grundstein für die weiteren Folgefilme dieser Reihe. Auch Schwarzenegger performt überzeugend in seiner Paraderolle. Er kommt im Film ohne viel Text und allein durch seine Mimik und körperliche Präsenz aus und startet damit nicht zu Unrecht eine Weltkarriere als Actionstar.

Der Film ist ein eng getaktetes Gruselabenteuer mit Endzeitcharakter und einem durchweg gut strukturierten Plot. „Terminator“ ist mittlerweile ein Klassiker des Genres, doch die Themen sind zeitlos und aktueller denn je: Kriegerisches Treiben mit Atomwaffen und die Eliminierung von Menschen, sind sowohl gegenwarts-, zukunfts-, als auch vergangenheitskritisch anzusehen, indem sie auf die aktuell militärisch angespannte Weltlage, den Kalten Krieg zur Entstehungszeit und den Holocaust, sowie letztlich den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) anspielen.

„Ich komme wieder“ verspricht der Terminator und somit ist es nicht verwunderlich, dass hier eine sehr erfolgreiche Filmfranchise mit vielen Teilen seinen Anfang nimmt. Aber auch der Originalfilm kann immer wieder geschaut werden und er wird unterhalten.

verfasst im Sommersemester 2018