Terminator…: eine Rezension von Eric Scheller

Technologie ist aus dem heutigen Leben einfach nicht mehr weg zu denken, Smartphones, Autos, das Internet, sprachgesteuerte Systeme wie Alexa etc. sind fester Bestandteil des täglichen Lebens und repräsentieren den Entwicklungsstand der Menschheit.

Seien es Klassiker wie Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum (1968) und Aldous Huxleys Buch Brave New World (1932) oder modernere Werke wie die britische TV Serie Black Mirror (2011 -), die Thematik der Auswirkung, und vor allem auch der Bedrohung, von Technologie ist ein Motiv was den Menschen (oder zumindest die Autoren fiktiver Werke) schon seit geraumer Zeit beschäftigt.

In diese Liste von dystopischen Science-Fiction Werken reiht sich auch James Camerons The Terminator von 1984 ein.

Terminator greift die bereits in 2001 thematisierte Idee der eigenständig denkenden künstlichen Intelligenz auf: Im Jahre 2029 haben die von den Menschen entwickelten Maschinen ein eigenes Wesen entwickelt und rebellieren gegen ihre Schöpfer. Nach einem verheerenden Krieg bleibt lediglich ein kleiner Widerstand, angeführt von einem gewissen John Connor, übrig der sich den Maschinen entgegensetzt. Die Maschinen müssen jedoch erkennen, dass dieser Widerstand kurz davor steht den Sieg zu erlangen. Um dies zu verhindern wird eine dem Menschen nachempfundene Maschine, ein sogenannter Terminator (Arnold Schwarzenegger) zurück ins Jahr 1984 geschickt um die Mutter John Connors, Sarah Connor (Linda Hamilton), umzubringen, um damit die Geburt des Widerstands-Anführers zu verhindern und den Sieg der Maschinen zu sichern. Um dem entgegen zu wirken wird der Mensch Kyle Reese (Michael Biehn) ebenfalls in der Zeit zurück geschickt mit dem Auftrag Sarah Connor zu beschützen. Es entbrennt ein Wettkampf zweier Zeitreisender um das Leben einer Frau und das Schicksal der Menschheit.

Eine der Stärken des Films steckt bereits im Namen: Der Terminator. Arnold Schwarzenegger, ehemaliger Bodybuilder und Gouverneur von Kalifornien, glänzt in seiner Rolle als kalte, unberechenbare Killermaschine. Die emotionslosen Gesichtszüge und Dialoge (wenn man ein paar klassische Einzeiler so nennen möchte) sowie die mechanischen Bewegungen Schwarzeneggers untermauern die Unmenschlichkeit des Terminators dessen einziger Zweck das Töten ist.

Ob das ganze jetzt für oder gegen Schwarzeneggers Talent als Schauspieler spricht sei jedem selbst überlassen.

Die anderen beiden Hauptdarsteller, Hamilton und Biehn, machen ebenfalls einen soliden, wenn auch nicht besonders auffälligen Job trotz des ein oder anderen kitschigen Dialoges.

Die alleine schon durch die Figur des Terminators erzeugte Spannung wird auch durch die Musik im Film stark unterstützt. Ist der Terminator im Bild, oder kurz davor ins Bild zu kommen, vernimmt der Zuschauer ein dumpfes, bedrohliches Pochen, eine Ähnlichkeit zum Klang eines Herzschlags ist nicht auszuschließen. Der Zuschauer bangt mit den beiden Flüchtigen Sarah und Kyle um deren Überleben und wird nach jedem vermeintlichen Schaden am Terminator durch das Wiederauftauchen der, schnell bekannt klingenden, dumpfen Musik so wie der Statue Schwarzeneggers daran erinnert, dass diese Maschine nicht einfach getötet werden kann.

Die Gefahr bleibt spürbar bestehen und das Bangen ums Überleben, sowohl der Charaktere als auch der Zuschauer, hält an.

Neben der Atmosphäre des Films weiß auch die Action zu überzeugen: Die temporeiche Musik unterstützt Auto- und Polizei Verfolgungsjagden und die recht überzeugenden Spezial Effekte tragen ihren Teil zu einem (für damalige Verhältnisse) visuell ansprechenden Film bei.

Ausnahmen sind auf die mangelnde Technik der Zeit zurück zu führen, so sehen die Stop-Motion Szenen am Ende des Films doch recht ruckelig aus und erwecken einen leicht lächerlichen Eindruck.

Dasselbe gilt für eine von der Idee her recht starke Szene: Der Terminator behandelt sich nach einer Auseinandersetzung mit Kyle, Sarah und der Polizei in einem Hotelzimmer im Gesicht. Mit einem Skalpell entfernt die, bis dahin komplett menschlich aussehende, Maschine das eigene Auge und entblößt ein gefährlich rot leuchtendes, mechanisches Auge. Der Zuschauer bekommt zum ersten Mal einen Eindruck von der waren Gestalt dieser Maschine, die sonst von wohl jedem als Mensch identifiziert werden würde. Visuell kommt diese Szene nicht sehr überzeugend rüber, da hier ein Modell von Schwarzeneggers Gesicht erstellt wurde was leider doch sehr falsch aussieht.

Zu der Gestalt des Terminators und auch Schwarzeneggers und deren Auffälligkeit äußerte sich Cameron selbst: Eine Maschine gebaut um zu infiltrieren und dann zu töten fällt mit den Körpermaßen eines Bodybuilders selbst in einer Menschenmenge auf. Hierzu sagte Cameron, dass das das Schöne an Filmen sei, sie müssen keinen logischen Sinn ergeben, sondern müssen lediglich glaubwürdig sein.

Dieses könnte man auch als Erklärung für ein paar kleine Ungereimtheiten in Bezug auf die Thematik der Zeitreise auffassen; Hollywood und fiktive Werke generell erklären sich das, doch recht komplexe, Konzept der Zeitreise gerne so, dass es ihrer Handlung am besten entgegen Spielt, ob man hier nun Camerons Aussage, Filme müssen nicht zwangsweise logisch sein, als Ausrede oder als Rechtfertigung sieht kann ein jeder für sich selbst entscheiden. Ist man nicht zu kritisch im Bezug zu den Zeitreise-Überlegungen, hat der Film hat eine deutlich stärkere Wirkung.

Cameron, der Mann verantwortlich für die Regie und das Drehbuch der zwei meist verdienenden Filme aller Zeiten, Avatar (2009) und Titanic (1997), der damals lediglich bei einem Film in Volllänge Regie geführt hatte (Piranha 2 – Fliegende Killer (1981)), hatte die Inspiration zum Skript von Terminator laut eigener Aussage einem Traum zu verdanken. Der noch recht unbekannte Cameron stand vor der Schwierigkeit sein Skript an ein Studio zu verkaufen, es gab niemanden, der Interesse am Terminator hatte. Schließlich verkaufte er die Rechte an die Produzentin Gale Ann Hurd für einen Dollar (!) mit dem Versprechen das Cameron selbst Regie führen durfte.

Der Film gilt heute als einer der Klassiker im Science-Fiction Bereich, er legte den Grundstein für James Camerons Karriere und manifestierte Arnold Schwarzeneggers wohl bekannteste Rolle.

The Terminator ist ein spannender Action-Thriller mit (meist) überzeugenden visuellen Effekten und Schauspielern der neben den Motiven von Mensch gegen Maschine und der Angst vor der Technologie auch die Motive der eigenen Entscheidung gegenüber der Vorbestimmung oder dem Schicksal anspricht. Sarah Connor entwickelt sich im Verlaufe des Films von einer (verständlicherweise) Hilfe suchenden, verwirrten Kellnerin zu einer verantwortlichen Mutter, die erkennt was ihr Leben und das Leben ihres Sohnes für die Menschheit bedeutet und ist bereit sich diesem Schicksal zu stellen.

verfasst im Sommersemester 2018

Quellen:

https://www.the-numbers.com/movies/franchise/Terminator#tab=summary

http://www.boxofficemojo.com/alltime/world/

https://www.wired.com/2009/03/ff-cameron/

Keegan, Rebecca Winters (2009). The Futurist: The Life and Films of James Cameron. New York, United States: Crown Publishers